Seitdem ich den Trailer zu “Alita: Battle Angel” gesehen habe, habe ich mich sehr auf diesen Film gefreut. Die Story hat mich ein wenig enttäuscht, aber die Animation ist wie erwartet großartig.
Es sind 300 Jahre nach dem Großen Krieg. Mittlerweile ist Iron City eine pulsierende Stadt. Dort leben Menschen und Cyborgs bunt gemischt. Über ihnen schwebt die Himmelsstadt Zalem. Die Stadt der Träume. Dort möchte jeder hin, um dem Gewimmel und der Armut von Iron City zu entkommen. Zalem lockt mit Reichtum und Luxus. Dr. Ido sucht auf dem Schrottplatz nach teilen, die er als Arzt für Cyborgs gebrauchen kann. Er entdeckt Teile von einem Mädchen im Teenageralter. Er nimmt sie mit nach Hause. Zusammen mit ein paar anderen Teilen erweckt er den Cyborg wieder zum Leben. Alita ist geboren. Doch kann sie sich an nichts mehr erinnern. Ihr Kopf ist leer. Jeden Tag erlebt sie neue Abenteuer. Sie scheint ein ganz normaler Teenager zu sein, bis sie sich einem Cyborg gegenübersieht. Als dieser sie bedroht, zersetzt sie ihn mit ungeahnter Kraft in Einzelteile. Wer ist Alita? Woher kommt sie? Warum hat sie diese Riesenkräfte? Fragen über Fragen, auf die sie sich Antworten wünscht.
Der Film endet mit einem Cliffhanger. Es ist also klar, dass es noch mindestens einen Nachfolger geben wird. Da der Film aber auf einer vierteiligen japanischen Manga basiert, hat es Produzent James Cameron wohl auch darauf abgesehen, dass es vier Kinofilme geben wird. Ob Robert Rodriguez dann wieder die Regie übernehmen wird oder ob Cameron wie eigentlich geplant das tatsächlich selber übernimmt, bleibt abzuwarten. Das von Rodriguez und Cameron geplante Projekt “Alita” auf die Kinoleinwand zu bringen, scheiterte immer daran, dass Cameron sich um den Nachfolger von “Avatar” kümmern wollte. Bis er den Regiestuhl komplett Rodriguez überließ und sich nur noch als Produzent beteiligte, verstrich viel Zeit. Aber das Warten hat sich insofern gelohnt, dass die Animationstechnik und CGI ausgereifter ist und der Film so noch besser in Szene gesetzt wird. Dafür lohnt es sich fast, ihn in 3D anzuschauen. Aber auch nur fast. Es ist ein netter Zusatz, aber kein Muss.
“Alita: Battle Angel” ist kein grottiger Teenager-Schmacht-Fetzen, aber er ist schon eher für ein jüngeres Publikum gedacht. Zuviel Liebesschmuh und Schmetterlinge, die da über die Leinwand kriechen. Viel Idealismus gepaart mit ein wenig Selbstüberschätzung. Jennifer Connelly als Chiren und Christoph Waltz als Dr. Dyson Ido haben mir beide sehr gut gefallen. Ein wenig undurchsichtig und teils auch unvorhersehbar. Das hat mir gefallen. Mahershala Ali als Vector fand ich dagegen recht austauschbar. Die Hauptdarstellerin Rosa Salazar hat mich auch nicht übermäßig beeindruckt. Kann aber auch daran liegen, dass ich den animierten Charakter viel zu dünn und zerbrechlich fand und mir die übergroßen Augen Angst gemacht haben. Mein Problem mit dem Film ist auch, dass es wieder unter dem berühmten Hollywood Whitewashing-Phänomen leidet.
Die Geschichte hat seine zuckersüßen, naiven Momente, aber auch ein paar nette Actionszenen. Ein bisschen weniger Verklärung und ein wenig mehr Weitsicht hätte der Story gut getan. Alles in allem ein Film für einen anspruchslosen Popcorn-Kino-Abend.
Ab 14. Februar im Kino.
Titelbild: Copyright Twentieth Century Fox