Willkommen zur letzten Weihnachtsausgabe von “5 Filme in 3 Minuten”. Dieses Mal habe ich mir fünf Filme angesehen, die nicht direkt etwas mit Weihnachten zu tun haben, aber tradiotionell an Weihnachten geschaut werden oder deren Fokus nicht auf Weihnachten liegt. Ich habe für diese Ausgabe zwei Folgen von “Weihnachten werden Wohn(t)räume wahr” auf Netflix angeschaut und konnte nicht mehr weitergucken. Zu laut, zu bunt, zu sehr einfach alles. Wer auf Home Renovation Christmas Style steht und gerne laute, überschwengliche Menschen mag, ist da an der richtigen Adresse. Für mich war es nichts. Deswegen auch diese Woche keine neue Serienbesprechung, nur Filme.
Copyright: Paramount Pictures
Noch einmal Ferien
Titel: Noch einmal Ferien Originaltitel: Last Holiday Originalsprache: Englisch Gesehen auf: Englisch Regie: Wayne Wang SchauspielerInnen: Queen Latifah, LL Cool J, Gérard Depardieu, u.a. Verleih: Paramount Pictures Erschienen: März 2006 Genre: Drama, Komödie Länge: 112 Minuten
Queen Latifah und LL Cool J sind extrem süß (zusammen). Denen habe ich wirklich abgekauft, dass sie ineinander verknallt sind. Gérard Depardieu war noch nie mein Lieblingsschauspieler, aber als Chefkoch in einem Luxushotel macht er sich tatsächlich ganz gut. Nur der Fiesling war mir nicht fies genug. Was ich nur – wie so oft – zu bemängeln habe, ist, dass ich den Menschen nicht geglaubt habe, dass es, da wo sie sind, bei Schnee und Eis, wirklich kalt ist. Zu wenig Kleidung, zu wenig Atemwolken. Georgia bekommt gesagt, dass sie nur noch ein paar Wochen zu leben hat. Daraufhin nimmt sie ihre Ersparnisse und macht alles das, was sie schon immer machen wollte. Sie reist in ein Luxushotel in die Alpen und verbringt dort die verschneiten Feiertage. Sie kocht mit ihrem Lieblingskoch, störbert in Botiquen nach schönen Kleidern und lässt es sich rundum gut gehen. Das alleine macht natürlich noch keinen guten Film aus. Sie trifft in den Bergen auch noch auf ihren Erzfeind und versucht, ihm ein wenig Verstand und Anstand einzuhauchen. Und dann ist da noch die Liebe und der Sinn des Lebens. Auch wenn der Film in der Weihnachtszeit spielt, ist es keine Dramedy, die sich explizit um das Fest dreht. Es ist ein schöner Bonus. Die Story erzählt die Geschichte, was passiert, wenn alles egal bzw. alles offen ist. Irgendwie ist es ein Film über den Sinn des Lebens, aber auf eine nette Art und Weise.
3,5 von 5 Zimtsternen
Copyright 2016 Constantin Film Verleih GmbH
Office Christmas Party
Titel: Office Christmas Party Originaltitel: Office Christmas Party Originalsprache: Englisch Gesehen auf: Englisch Regie: Will Speck, Josh Gordon SchauspielerInnen: Jason Bateman, Olivia Munn, Jennifer Aniston, T.J. Miller, Kate McKinnon, u.a. Verleih: Constantin Filmverleih Erschienen: Dezember 2016 Genre: Komödie Länge: 106 Minuten
Warum habe ich diesen Film zur der letzten Ausgabe des diesjährigen Weihnachtsspecial hinzugefügt, wenn ich doch gesagt habe, dass ich hier die Filme besprechen möchte, die nicht unbedingt etwas mit Weihnachten zu tun haben? Hier steht Weihnachten doch explizit im Titel… Ja, das ist richtig. Aber nur während der Weihnachtssaison. Hä? Was? Wie bitte? Genau. Der Film hat je nach Jahreszeit einen anderen Titel. (Ob es wirklich strickt an Jahreszeiten gebunden ist, weiß ich nicht, aber so passt es besser in meine Argumentation.) Wenn ihr ihn unter diesem Namen also nicht finden könnt, probiert mal “Dirty Office Party”. Und ja, die Komödie ist schon ziemlich versaut. Was mir unheimlich gut gefallen hat, ist, wie hier die Scheinheiligkeit so überspitzt wird, dass sie nur komisch sein kann. Jegliche Klischees von Büroparties werden einmal durch den Kakao gezogen und zwar so hardcore, dass selbst ich es oft lustig fand. Natürlich ist das ganze noch an eine potenziell karriere-runinierende Prämisse gebunden. Die Schauspieler:innen sind super. Es muss so schwer gewesen sein, nicht zu lachen. Alles bunt, alles laut, alle besoffen oder stoned oder beides. Ist die Story glaubhaft? In keinster Weise. Aber sie macht Spaß. Den Film kann man sich wirklich jahreszeitenunabhängig anschauen. Besonders, wenn man von der Arbeit kommt und schlechte Laune hat.
3,5 von 5 Zimtsternen
Copyright 2015 Sony Pictures Releasing GmbH
Die Highligen Drei Könige
Titel: Die Highligen Drei Könige Originaltitel: The Night Before Originalsprache: Englisch Gesehen auf: Englisch Regie: Jonathan Levine SchauspielerInnen: Seth Rogen, Anthony Mackie, Joseph Gordon-Levitt, Jillian Bell, Miley Cyrus, Mindy Kaling, u.a. Verleih: Sony Pictures Germany Erschienen: November 2015 Genre: Komödie Länge: 101 Minuten
Dass ich keine Freundin von Drogen und Drogenkonsum bin, habe ich hier schon öfter durchblicken lassen. Umso mehr habe ich mich gewundert, dass ich diesen drogenglorifizierenden Film nicht abgrundtief kacke finde. Ich kann ihm tatsächlich recht viel abgewinnen und habe einige Male sogar gelacht. Als Seth Rogen alias Isaac auf Pilzen zugedröhnt mit einem lebensgroßen Krippenspiel spricht und dieses sogar antwortet, ist das schon amüsant. Ansonsten hat mich der Freundschaftsaspekt angesprochen. Das hat schon ein wenig was von Holiday-Spirit der anderen Art gehabt. Deswegen ist er auch in die Kategorie der unkonventionellen Weihnachtsfilme herein gerutscht. Bis auf die Deko und den Schnee würde der Film auch zu jeder anderen (Jahres-)Zeit funktionieren. Die Freundschaft zwischen Ethan, Isaac und Chris ist echt schön, eine richtige Bromance. Aber auch, die Frauenfiguren in dieser Komödie sind so entspannt und cool, einfach cool, dass sie dafür einen einen halben Zimtstern extra bekommen hat. Und noch einen halben Stern, weil Isaac ganz gelassen und ohne Neid über einen anderen Penis sprechen kann. Ob das wegen des Mollys oder der Pilze oder des Grases ist, sei dahin gestellt. Wer keine Ahnung hat, worum es in dem Film geht: Ethan, Isaac und Chris, alle Anfang Dreißig, sind Freunde seit der High School. Seitdem haben sie eine Tradition: Sie verbringen jedes Jahr Heiligabend miteinander. Dieses Jahr dürfen wir sie begleiten und es wird verrückt und wild und emotional.
3,5 von 5 Zimtsternen
Copyright: nicht mein Bild/Herzogfilmverleih
Sissi
Titel: Sissi Originaltitel: Sissi Originalsprache: Deutsch Gesehen auf: Deutsch Regie: Ernst Marischka SchauspielerInnen: Romy Schneider, Karlheinz Böhm, Magda Schneider, Uta Franz, u.a. Verleih: Herzog Filmverleih Erschienen: Dezember 1955 Genre: Drama, Romanze Länge: 102 Minuten
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich ein wenig vor dem Film gedrückt habe. Und nun weiß ich auch warum: Heimatfilm, veraltete/stereotype Rollenbilder, Bewunderung von Werten, die ich nicht vertrete und Idealisierung von Personen. Im ersten Teil der Sissi-Filme (mehr habe ich nicht geschafft, konnte und wollte ich nicht) kommt kein Weihnachten vor. Draußen in den Bergen von Bayern und Österreich ist es warm und grün und angenehm. Prinzessin Sissi geht mit ihrem Vater und später Kaiser Franz auf die Jagd, aber natürlich nicht, um zu jagen, sondern, um die Tiere anzuschauen. Trotzdem habe ich von mehreren Menschen in meinem Umfeld gehört, dass die Sissi-Filme für sie zu Weihnachten dazu gehören. Bestimmt kommt Weihnachten in Teil zwei, drei oder vier noch vor. Vielleicht werde ich das erfahren, vielleicht auch nicht. Die Landschaft ist wunderbar. Die Kostüme sind krass. Ich hätte keine Lust in diesen Kleider herumzulaufen. Die waren bestimmt sehr schwer. Ich weiß nicht, wieviel Wahrheitsgehalt in dieser Verfilmung steckt. Sissi wird als eine Art Rebellin dargestellt und trotzdem benimmt sie sich so und tut sie am Ende das, was alle von ihr erwarten. Nur natürlich die Schwiegermutter nicht. Die kann Sissi am Ende immer noch nicht leiden. Was mich überrascht hat, ist, wie kurz der Film ist. Ich habe mit “Doktor Schiwago”-Ausmaßen gerechnet. Aber deswegen gibt es wahrscheinlich vier Teile. Ich verstehe nicht ganz, warum er unbedingt an Weihnachten geschaut wird, aber wahrscheinlich hat es etwas mit dem Heile-Welt-Gefühl und Nostalgie zu tun.
3,5 von 5 Zimtsternen
Copyright Paramount Pictures
Die Hüter des Lichts
Titel: Die Hüter des Lichts Originaltitel: Rise of the Guardians Originalsprache: Englisch Gesehen auf: Englisch Regie: Peter Ramsey Stimmen (Original): Alec Baldwin, Hugh Jackman, Isla Fisher, Jude Law, Chris Pine, u.a. Verleih: Paramount Pictures Germany Erschienen: November 2012 Genre: Animation Länge: 97 Minuten
Auch hier ist es wieder so, dass ich diesen Film vorher nicht als Weihnachtsfilm angesehen habe. Ja, der Weihnachtsmann spielt mit, aber da sind noch der Osterhase, die Zahnfee, der Sandmann und Jack Frost. Doch in den letzten Wochen habe ich öfter gehört, dass “Die Hüter des Lichts” ein Film ist, der für einige, leider wenige, zur Weihnachtszeit dazu gehört. Das finde ich super und es können gerne noch mehr sein. Ich liebe diesen Film. Animationsstil, Story, Charaktere, einfach alles an diesem Film ist magisch. Meine Lieblingsfigur? Mit Abstand Sandy, der Sandmann. So süß und knuddelig und expressiv. Ich mag auch den russischen Akzent des Weihnachtsmanns und Hugh Jackmans Verkörperung des Osterhasen. Wer hätte gedacht, dass der Osterhase in Australien seine Heimat hat? Im Film geht es darum, dass die fünf Beschützer der Kinder darum kämpfen, dass Kinder weiter an sie glauben. Es ist eine rasante Story, die an den richtigen Stellen auch einmal innehalten kann. Auch wenn es ein Kinderfilm ist, würde ich ihn für ganz kleine nicht empfehlen, weil der Boogeyman und seine Armee schon sehr furchteinflößend ist. Lieber noch ein wenig warten. Die Farben sind toll und die erschaffene Welt richtig schön. Neben dem Sandmann sind die Wichtel ein weiteres Highlight. Sie haben einen ganz individuellen Look, über den ich immer wieder schmunzle. Und sie sind eher naughty als nice. Ein rundum gelungenes Abenteuer.
5 von 5 Zimtsternen
Das war sie also. die letzte Ausgabe des Weihnachtsspecials aber auch von “5 Filme in 3 Minuten” für dieses Jahr. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Vielleicht hat es ja einige inspieriert, den ein oder anderen Film zu schauen.
Danke fürs Lesen. Lasst es euch gut gehen, bleibt gesund und bis zum nächsten Mal.