The Hunger Games – Mockingjay Part 1

Trailer

Katniss Everdeen hat es zum zweiten Mal lebend aus der Arena der Hungerspiele geschafft und lebt nun in Distrikt 13. Nachdem Katniss die Zerstörung ihres Heimat-Distrikts 12 mit eigenen Augen gesehen hat, stellt sie Präsidentin Alma Coin und Plutarch Heavensbee, dem ehemaligen Spielemacher, ihre Bedingungen, die zu erfüllen sind, damit sie als Mockingjay (dt. Spotttölpel) das Symbol der Revolution wird. Die Bedingungen werden akzeptiert und Katniss sieht sich einem scheinbar übermächtigen Feind gegenüber. Mit Propaganda-Videos soll die Bevölkerung die Wahrheit über die Machenschaften des Kapitols erfahren und sie zum vereinten Widerstand aufrufen. So regt sich überall in den verarmten Distrikten das Widerstreben gegen die Unterdrückung. Es kommt vereinzelt zu Aufständen. Katniss versucht zuversichtlich zu sein, doch immer wieder kochen Wut und Hass, aber auch Verzweiflung in ihr hoch. Die Bilder der letzten zwei Jahre kochen immer wieder in ihr hoch. Die Situation ist kräftezehrend für alle, besonders aber in Distrikt 13.

Dafür, dass dieser Teil 1 wohl der Übergang zum finalen Showdown ist, ist er erstaunlich gut gelungen. Als ich hörte, dass aus dem letzten Buch zwei Teile gemacht werden, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. So ist dieser Film relativ ruhig mit wenig Kampfszenen. Der Großteil der Handlung spielt sich in Distrikt 13 unter der Erde ab. Das konzentriert die Geschehnisse auf einen Bereich. Die Außenaufnahmen scheinen dafür umso wertvoller. Doch leider sind diese Außenaufnahmen das, was ich teilweise an dem Film zu bemängeln habe. Wenn Katniss (Jennifer Lawrence) zum ersten Mal im zerstörten Distrikt 12 steht, sieht man deutlich, dass mit Green-Screen gearbeitet wurde. Ihre Füße wurden nicht ordentlich auf den Untergrund eingefügt. Dasselbe passiert noch einmal bei einer Propaganda-Video-Aufnahme. Außerdem ist mir Katniss’ Rolle zu einseitig dargestellt. Ihre innere Zerrissenheit und ihrem Gefühl, dass sie versagt hat Peeta (Josh Hutcherson) zu retten, hätte man besser darstellen können. Ansonsten haben mir die schauspielerischen Leistungen aller sehr gut gefallen, aber besonders die, der Nebenrollen wie z.B. Woody Harrelson als Haymitch, Jeffrey Wright als Beetee und Elizabeth Banks als Effie Trinket. Die stille Unterstützung dieser drei ist fast genauso wichtig, wie die von Finnick (Sam Claflin), Primrose (Willow Shields), Boggs (Mahershala Ali) und ihrem Propo-Kamerateam. Die Beziehung zwischen Katniss und Gale ist genauso nüchtern und verunsichert dargestellt, wie sie sich wohl auch fühlen. Man merkt genau, dass irgend etwas zwischen ihnen steht. Was es genau ist, ist aber nicht greifbar. Der Film ist augenscheinlich nur dazu da, einen Übergang zwischen dem zweiten Teil und dem ultimativen Ende zu bauen. Das ist sehr gut gelungen. Er ist nicht so actiongeladen wie die beiden Vorgänger und trotzdem ist er nicht langweilig. Ein wenig mehr von Katniss’ Innenleben hätte ich schön gefunden, dann wäre vielleicht klarer geworden, dass sie – wie in der Romanvorlage beschrieben – keine Heldin sein möchte und in ihr eine tiefe Unzufriedenheit mit sich selber herrscht. Wirklich berührt, hat mich die Musik des Films; nicht nur, wenn Katniss ‘The Hanging Tree’ singt, fährt es einem direkt unter die Haut, auch der Rest der Musikkomposition ist ausgezeichnet.

Wer die ersten beiden Teile der Triologie (ist es denn noch eine Triologie?) nicht gesehen hat, der wird teilweise Probleme haben, diesen Film zu verstehen. Wer aber die Vorgänger gesehen hat und/oder die Bücher gelesen hat, wird bei diesem Film keine Enttäuschung erleben.

Den Link zu meiner Rezension zu Teil 2 findet ihr hier.