Kino: Ein letzter Job

Ich habe mich sehr auf “Ein letzter Job” (OT: “King of Thieves”) gefreut. Der Trailer sah sehr vielversprechend aus, ein bisschen, wie ein Film der Ocean’s -Reihe nur mit Rentnern als Hauptdarsteller. Was hervorragend anfängt, endet leider in einem emotionalen Chaos.

Ein letzter Job Poster

Poster: StudioCanal GmbH

Die Komödie beruht auf einer wahren Geschichte. Es geht um eine Gruppe kleinkrimineller Gangster, die mit ihrer Rente nicht zufrieden sind. Sie tun sich zusammen und schmieden den Plan, eine Bank auszurauben. Sie planen den größten, lukrativste Bankraub in der Geschichte. Dabei geht es weniger um Cash und viel mehr um Diamanten. Damit der Plan gelingt, müssen alle zusammenhalten. Alles muss genau so klappen, wie es gedacht ist. Aber natürlich geht etwas schief. Das bezieht sich aber nicht nur auf den Raub, sondern auch auf die Sympathien der Ganoven untereinander.

Selten hat es ein Film geschafft, mich so sehr zu verwirren. Nachdem die Diebe, ihre Beute ergattert haben, dreht sich die Stimmung um 180 Grad. Hatte ich im ersten Teil das Gefühl, dass ich eine Gruppe Antihelden vor mir habe, war ich im zweiten Teil schockiert über ihre Graumsamkeiten und Hinterhältigkeit. Die Wende vollzieht sich so abrupt, dass ich am Anfang gedacht habe, dass es sich bei dem Geschehen um Gedanken oder Träume mancher Personen handelt. Die Räuberbande ist nicht mehr wiederzuerkennen und zerfleischt sich von innen heraus. Sie versuchen sich gegenseitig über den Tisch zu ziehen und auch Mord kommt in Betracht. Bei diesem schnellen Wechsel sind meine Emotionen auf der Strecke geblieben. Ich habe nicht verstanden, warum die Rentner erst auf die eine Weise und dann auf die andere Weise porträtiert werden. Es ist in keinster Weise so, dass die schauspielerische Leistung im Film schlecht ist. Hier spielt die Liga der britischen Gentleman – Michael Caine, Jim Broadbent, Ray Winstone, Tom Courtenay und Paul Whitehouse. Aber auch die besten Schauspieler können aus einem schlechten Drehbuch kein Meisterwerk machen. Und auch Regisseur James Marsh hat nichts mehr retten können.

Meine Empfehlung ist tatsächlich: Nach der Hälfte des Films einfach gehen (oder abschalten). Nachdem der Raub vollbracht ist, geht es mit der Stimmung und der Qualität rapide bergab. Aber bis zur Mitte ist es eine durchaus sehenswerte, lustige Komödie.

Ab 25. April im Kino.

Titelbild: Copyright Studiocanal GmbH